Das Tor zur Sicherheit: Navigation durch Altersüberprüfung

Kürzlich hatte ich das Vergnügen, zusammen mit Vodafone ein Webinar für die Mitglieder der GSM Association (dem wohl einflussreichsten und ältesten Branchenverband der Mobilfunkindustrie) über die Vorteile der Nutzung von Mobilfunkdaten für die Altersverifikation zu halten.

Es war die Art von Webinar, die ich am meisten mag, bei der wir über eine erfolgreiche Implementierung sprechen, die bereits abgeschlossen ist und heute funktioniert (unser in Großbritannien ansässiger Dienst führt derzeit 1000 Prüfungen pro Tag durch).

Es zeigt auch eine wichtige Lektion für alle in der Branche, an die ich durch diesen Prozess erinnert worden bin.

Was ist also eine Altersverifikation mit einer Handynummer?

Im Grunde genommen ist es genau das. Unser Kunde fragt uns nach der Handynummer seines Kunden, die er (mit seiner Zustimmung) während des Anmeldevorgangs erhalten und mit einer 2-Faktor-Authentifizierung verifiziert hat, und wir bestätigen, dass der Inhaber dieser Nummer über 18 Jahre alt ist, indem wir die von seinem Mobilfunkbetreiber bereitgestellten Informationen verwenden.

Unser Kunde bekommt das tatsächliche Geburtsdatum (oder andere persönliche Informationen) nicht zu sehen, sondern nur die Bestätigung, dass er “volljährig” ist.

Das Interessante an diesem Fall ist, dass es so einfach wäre, über all die Probleme zu sprechen, die mit der Nutzung von Handydaten zu diesem Zweck verbunden sind. Probleme wie zum Beispiel:

1. Was ist mit Benutzern, die einen Familientarif haben?
2. Was ist mit Geschäftskunden?
3. Was ist mit kostenpflichtigen Geräten, die nicht auf einen Kunden registriert sind?

Und viele mehr………

Das sind natürlich alles berechtigte Fragen. Interessant ist jedoch, dass die Mobilfunkbranche zwei wichtige Schritte unternommen hat, um diese zu entschärfen.

Erstens haben sie dafür gesorgt, dass sie die Volljährigkeit des Nutzers erst dann bestätigen, wenn sie definitiv wissen, dass er volljährig ist (im Falle von Familientarifen werden sie also für keine der Nummern positiv antworten, da sie nicht sagen können, welches Familienmitglied welches Gerät besitzt).

Und zweitens haben sie den Dienst trotzdem eingeführt.

Das Ergebnis ist, dass unsere Kunden eine Trefferquote von etwa 60 % bei den Daten haben. Das klingt vielleicht nicht großartig, ist es aber, wenn Sie den Gesamtzusammenhang verstehen, den wir hier anwenden.

Es ist auch wichtig, daran zu denken, dass unsere Kunden auch andere Möglichkeiten zur Altersverifizierung haben. Dazu gehört die Altersschätzung per Gesicht (mithilfe einer Handy-APP und einer Kamera, die Ihr Gesicht betrachtet und Ihr Alter schätzt). Dies ist jedoch sehr viel aufdringlicher und bringt mehr Reibungsverluste für den Benutzer mit sich.

Durch die Kombination der beiden Dienste können wir das obige Ergebnis nun auf den Kopf stellen.

Anstatt dass unsere Lösung “nur” eine Trefferquote von 60 % bietet, sorgt sie in 60 % der Fälle für eine reibungsarme Erfahrung. Klingt viel besser, wenn Sie es so ausdrücken, nicht wahr? Und für die Zukunft überlegen die Betreiber auch, wie sie diese Daten mit anderen zusätzlichen Elementen ergänzen können (z. B. die Dauer der Nutzung des Kontos und die Frage, ob auf dem Telefon die obligatorische Sperre für nicht jugendfreie Inhalte aufgehoben ist oder nicht), um die Situation weiter zu verbessern.

Das doppelte Problem, Kinder vor schädlichen Online-Erfahrungen zu schützen und gleichzeitig legitimen Nutzern den Zugang zu denselben Erfahrungen zu erleichtern, ist ein gesellschaftliches Problem, das es immer geben wird.

Als Elternteil begrüße ich jede Innovation, die zur Lösung dieses Problems beitragen kann, aber es wird wahrscheinlich nie eine einzige Lösung geben. Dies ist ein großartiges Beispiel dafür, wie man mehrere Lösungen, von denen jede ihre eigenen Stärken und Schwächen hat, miteinander kombinieren kann, um die volle Wirkung zu erzielen.

Ich persönlich bin sehr dankbar dafür, dass die Branche diese Art von Lösung vorangetrieben und entwickelt hat, und ich bin auch der GSMA sehr dankbar dafür, dass sie mir die Möglichkeit gegeben hat, allen davon zu erzählen!

Gemeinsam an der Lösung von Problemen in der Gesellschaft zu arbeiten, fühlt sich viel besser an, als einfach Gründe zu finden, warum etwas nicht getan werden sollte, nicht wahr?